Inselwelt

Die Inseln des Baikalsees

Der Baikalsee befindet sich in Sibirien, also in Russland. Seine touristische Erschließung schreitet stetig fort. Noch kann man hier die Einsamkeit sowie die einmalige Landschaft in vollen Zügen genießen, doch immer mehr Menschen zieht es gerade deswegen dort hin. Mit etwas über 1600 Metern Tiefe sowie einem Alter von über 25 Millionen Jahren ist er der tiefste sowie der älteste Süßwassersee der Welt. Gleichzeitig ist er das größte Süßwasserreservoir der Erde, dessen Wasser man ohne Bedenken direkt aus dem See trinken kann. Wasser von mehr als 300 Flüssen sowie vielen kleinen Bächen sorgen für eine stetige Frischwasserzufuhr. Das Ufer des Sees erstreckt sich über eine Länge von mehr als 2000 Kilometern. Die durchschnittliche Breite von knapp 50 Kilometern vervollständigt die Aufzählung der Superlative. Gebirgszüge mit dichtem, typischem Taiga-Bewuchs umschließen den Baikalsee.
Besonders beeindruckend ist die Inselwelt des Baikalsees. Zweiundzwanzig größere Inseln sowie zahlreiche kleinere beziehungsweise aus dem Wasser herausragende allein stehende Felsen ziehen immer wieder bewundernde Blicke auf sich.
Die wohl bekannteste und zugleich größte Insel ist Olchon, welche nicht nur aufgrund einer ZDF-Serie zum beliebten Ziel vieler Urlauber wurde. Olchon ist rund 80 Kilometer lang und weist eine sehr beeindruckende sowie abwechslungsreiche Landschaft vor. Während das Ostufer hauptsächlich aus wilden Felsen, Schluchten und Wäldern besteht, findet man auf der restlichen Insel als Kontrast hierzu Taiga, Sanddünen und Steppe. Die Berge Olchons erstrecken sich bis auf eine Höhe von 1276 Metern.
Hier auf der Insel leben etwa 1500 Menschen, die sich ganz allmählich an den ansteigenden Tourismus gewöhnen und ihn genießen. Wer seinen Urlaub auf Olchon verbringt, der muss jedoch auf einiges an gewohntem Komfort verzichten, bekommt dafür aber die wertvolle Erfahrung geboten, dass hier eine einmalig schöne Natur verbunden ist mit der einfachen Lebensweise netter und offener Menschen.
Die bekannteste Sehenswürdigkeit – den heiligen Schamanenfelsen – sollte man unbedingt besuchen. Er befindet sich unweit von Chuschir und gilt als heilige Stätte. Am Ortsrand von Chuschir ist ein Touristencamp entstanden, welches nicht nur Privatunterkünfte sondern auch Ausflüge vermittelt. Dieses ist der erste Schritt zum organisierten Tourismus und zeigt dem Besucher, dass er ein willkommener Gast ist.
Ein weiteres interessantes Ausflugsziel auf dieser Insel ist das Kap Choboi im äußersten Norden. Von hier aus kann man eine einzigartige Aussicht sowie die Stille der Natur genießen.
Eine vergleichbar schöne Landschaft findet man im Osten des Baikalsees, hier liegt die größte Halbinsel – Swjatoi Nos. Über 1600 Meter hohe Berge sowie die vorgelagerten Uschkani Inseln sorgen für einen unvergessenen Eindruck.
Wer sich entschließt, seinen Urlaub am Baikalsee zu verbringen und die einmalig schöne Landschaft gepaart mit der Gastfreundlichkeit der Naturverbundenheit zu genießen, der findet zudem eine ganz besondere Flora und Fauna vor. Eine der beiden Robbenarten, die im Süßwasser vorkommen, nämlich die Baikalrobbe, lebt hier. Seltene Fische wie der Omul, eine Lachsart, oder der Golomjanka zeugen von einer hervorragenden Wasserqualität. Im nahen Nationalpark kann man mit etwas Glück Bären, Wölfe und auch Luchse beobachten. Über tausend Pflanzenarten sind einzigartig in diesem Gebiet.